Vuonna 1971 Suomen Suurlähetystö esitti toiveen, että osavaltioiden Suomen konsulit organisoisivat Suomi-Itävalta seurojen (Österreichisch-Finnische Gesellschaft) perustamisen. Vorarlbergin ensimmäinen Suomen kunniakonsuli insinööri Willy Bösch otti tehtävän vastaan. Pikimmiten hänen henkilökohtaiset ystävänsä ja heidän teollisuuden johtavissa asemissa olevat kontaktinsa olivat perustaneet ÖFG Vorarlbergin. Alkuperäisiä perustajajäseniä olivat mm. Konsuli Bertsch-Bludenz, Diplomi-insinööri Artur Doppelmayer-Wolfurt, Luis Drexel (Spar-Organisaatio), Fran Rauch (hedelmämehuteollisuus), Gertrude Rupp (juustoteollisuus), Artur Wüstner-Lotteraner, Konsuli Anton Fend-Hohenems, RA Dr. Elmar Rümmele-Dornbirn, Dr. Max Hämmerle (Hypo-Vorstandsdirektor), Dr. Ernst Elsässer ja Dr. Sebastian Feurstein Bregenzistä.

 

ÖFG Vorarlbergin puheenjohtajat:

1979 - 2016 Manfred Allmaier

seit 2016      Thomas Hinterauer 


Rückblick auf die Geschichte der ÖFG Vorarlberg des langjährigen Präsidenten Manfred Allmaier anlässlich seiner letzten Jahreshauptversammlung als Präsident im April 2016:

 

Im Herbst 1971 war es der Wunsch der finnischen Botschaft, dass die Konsulate in den Bundesländern Gründungen von Österreichisch-Finnische Gesellschaften organisieren.

 

Der erste finnische Honorarkonsul in Vorarlberg, Ing. Willy Bösch, hat diese Aufforderung sehr ernst genommen und sofort wurden seine privaten Freunde und seine Freunde aus der führenden Wirtschaft (Bösch war Stickereifabrikant) in Vorarlberg angeschrieben und angesprochen.

 

Einladungen zum Beitritt, (damals noch mit Schreibmaschine geschrieben, die Brief-Durchschläge sind natürlich noch vorhanden), zeugen von den intensiven Bemühungen. Jede Woche ging ein Brief vom Konsulat nach Wien mit der Information, dass weitere 5 oder 7 Mitglieder geworben wurden.

 

Die damaligen „Gründungsmitglieder“ hatten prominente Namen wie z.B.: Konsul Bertsch-Bludenz, DI Dr. Artur Doppelmayer-Wolfurt, Luis Drexel (Spar-Organisation), Franz Rauch (Fruchtsäfte), Gertrude Rupp (Käse), Artur Wüstner-Lotteraner, Konsul Anton Fend-Hohenems, RA Dr. Elmar Rümmele-Dornbirn, Dr. Max Hämmerle (Hypo-Vorstandsdirektor), Dr. Ernst Elsässer und Dr. Sebastian Feurstein aus Bregenz uvm.

 

Ein Jahr später, 1972, wurde ich eingeladen dem Verein beizutreten, sie brauchten vermutlich einen Schriftführer! Genauso war es dann auch. Es wurden Sitzungen anberaumt und was geschah, es wurde einmal gejasst und dann wieder gekegelt und so ging es weiter. Hin und wieder wurde ein neues Mitglied geworben! Bei einer dieser Zusammenkünfte habe ich bei den Fehler gemacht und den Gründungspräsidenten Dr. Feurstein gefragt, ob kegeln bzw. jassen eigentlich Sinn und Zweck einer Finnischen Gesellschaft sei und schon war ich im Fettnäpfchen! „Wenn du alles besser weißt, dann kannst du es gleich selber machen!“ Bei der nächsten JHV 1979 wurde ich einstimmig zum Präsidenten gewählt und dieses Amt blieb mir ja bekanntlich bis heute.

Dazwischen waren turbulente und aufregende Jahre, ich möchte aber keines davon missen!

(Statuten, etc.).

 

Ich möchte nur einige Highlight herauspicken: Wenn ich nun in der Folge immer in der ICH-Form spreche, dann ist es nicht Egoismus sondern einfach die Tatsache, dass die ÖFG von 1979 bis vor drei Jahren ein Ein-Mann-Verein war. Die Vorstandsmitglieder: Vize-Präsident, Kassier und Schriftführer waren vom Vereinsgesetz vorgeschrieben und somit zu besetzen.

Diese Damen und Herren waren mir dankbar nicht aktiv werden zu müssen, waren mit meinen Vorschlägen einverstanden und daher waren auch selten Sitzungen notwendig, d.h. ich konnte meine Vorstellungen und Visionen von einer Österreichisch-Finnischen Gesellschaft umsetzen.

 

Im Jahre 1982 z.B. bemühte ich mich einen der letzten lebenden Alvar-Aalto-Schüler, Herrn Prof. Antero Merkelin aus Stuttgart (inzwischen leider schon verstorben) für einen Vortrag über den großen finnischen Architekten zu gewinnen. Das Palais Thurn und Taxis in Bregenz war zum Bersten voll, die Architektur-Elite aus nah und fern gab sich an diesem Abend ein Stelldichein, die Architektur-Studenten saßen am Boden und lauschten den Ausführungen.

 

1983 konnte ich den Präsidenten der internationalen und finnischen Saunagesellschaft, Herrn Prof. Dr. Harald Teir, für einen Vortrag im Wifi in Dornbirn gewinnen. Ebenfalls ein voller Vortragssaal und ein großes Medien-Echo waren das Ergebnis des Vortrages des finnischen Wissenschaftlers über die Auswirkungen der finnischen Sauna auf die Gesundheit, gespickt mit vielen humorvollen Anekdoten (vor 33 Jahren!!).

 

Auf sportlicher Ebene waren wir auch aktiv: im Jänner 1984 waren Mitglieder der finnischen Langlauf-Nationalmannschaft mit ihrem Trainer unsere Gäste und der Aufenthalt war terminlich so abgestimmt, dass sie an den österreichischen Polizei-Meisterschaften in Hittisau in der Gästeklasse mitlaufen konnten. Es war eine Demonstration für den Langlauf: die finnischen Langläufer liefen zeitmäßig allen Teilnehmern um die Ohren und waren in der Folge während ihres Aufenthaltes die Lieblinge der Bregenzerwälder Bevölkerung!

 

Im gleichen Jahr schwebte mir ein Mega-Projekt vor: Völkerverständigung beginnt doch schon bei der Jugend. Also machte ich mich auf den Weg nach Helsinki und besuchte unangemeldet das Jugend- und Sportministerium. Nach längerem Hin- und Herschubsen im Ministerium landete ich schließlich bei den zuständigen Beamten und der geplante Jugendaustausch war grundsätzlich auf Schiene. Zurück in Bregenz besuchte ich sofort den zuständigen Beamten in der Landesregierung, Herrn Roland Marent, unterbreitete ihm mein Ansinnen und berichtete ihm von der positiven Einstellung in Helsinki und der Austausch war mehr oder weniger perfekt.

 

1985 begann der 1. Jugendaustausch zwischen der Region Vaasa und der Stadt Dornbirn, im Sommer 1994 fand das 10-jährige Bestehen dieses erfolgreichen Jugendaustausches statt; aus Finnland kamen 40 Jugendliche und 10 Begleiter zu diesem kleinen Jubiläum nach Vorarlberg und waren von der Schönheit unseres Landes und der Herzlichkeit unserer Bevölkerung begeistert!

 

1988 habe ich mit 40 Austausch-Schülern aus Vaasa und den ÖFG-Mitgliedern anlässlich der Aktion „Grünes Vorarlberg“ im Bregenzerwald 1.000 Fichten gesetzt, wir haben also heute zwischen dem Bödele (Alpe Unterrohr) und Reuthe einen finnischen Fichtenwald!

 

Natürlich darf bei einer ÖFG zum Thema Finnland eine Kalevala-Veranstaltung nicht fehlen. Aus Anlass der 150 jährigen Wiederkehr der ersten Veröffentlichung des finnischen Nationalepos veranstalteten wir einen Festabend mit Vorträgen, Tanzeinlagen und Filmvorführung, eine zweite Lesung fand 2006 statt.

  

In den Jahren 1984, 1995, 1997, 2005 und 2006 wurden Ausstellungen finnischer Kunst in Bregenz (im Palais Thurn&Taxis und im Landhaus) organisiert, alle Ausstellungen wurden von der heimischen Presse besonders erwähnt und zum Besuch empfohlen. Diese Ausstellungen waren nur durch die großartige Unterstützung des damaligen Museums-Direktor, Dr. Helmut Swozilek möglich!

 

Zweimal (1984 und 1989) wurden Finnische Wochen in Vorarlberg durchgeführt, 2 finnische Haubenköche präsentierten finnische Küche in fünf Restaurants (Lochau, Dornbirn, Schwarzenberg, Feldkirch und Bludenz), in jedem Restaurant wurde nach einer Einschulung von den 2 finnischen Köchen finnische Küche angeboten: Lachs, Rentier, Elch, alle finnischen Beeren uvm. Die zweite Genusswoche 1989 war angereichert mit einem Liederabend des renommierten finnischen Bassisten Jaako Ryhänen im Hypo-Landtagssaal in Bregenz, eingerahmt mit einem anschließenden Empfang mit dem finnischen Botschafter. Diese finnischen Wochen waren nur möglich, weil ich meine Kontakte zu finnair in Anspruch nehmen konnte und die finnische Airline, die Rohmaterialien und die Herren Köche kostenlos nach Zürich beförderte und ich sie dort abholen konnte.

 

Zum 25 –Jahr-Jubiläum (1997) wollte ich einmal den Spieß umdrehen und versuchte österreichische Kultur nach Finnland bringen. Dazu habe ich den renommierten Vorarlberger Künstler, Paul Renner, eingeladen, in Helsinki in den Gewölben des Doms eine Einzel-Ausstellung vorzubereiten. Eine Gruppe von 35 Teilnehmern nahm diese Veranstaltung zum Anlass und reiste zur Vernissage nach Helsinki. In der Planungsphase konnte ich in Erfahrung bringen, dass zur gleichen Zeit der österreichische Minister, Caspar Einem, bei einer EU-Tagung in Helsinki weilt. Meiner Bitte die Vernissagerede zu halten konnte der Herr Minister nicht widerstehen und schon hatten wir für unseren Vorarlberger Künstler einen attraktiven Start und an der Spitze unserer Reisegruppe war nämlich kein geringerer als unser LH Dr. Martin Purtscher mit Gattin, wer hat schon im hohen Norden bei einer Vernissage einen österreichischen Minister und einen Landeshauptmann?

 

Bei dieser Gelegenheit darf ich auch erwähnen, dass natürlich in keinem der zurückliegenden Kassaberichte der ÖFG-Vorarlberg Fahrtspesen oder Nächtigungskosten irgendwelcher Art vorkommen. Weil ich eben gerade von der Ausstellung Paul Renner erzähle: ich wusste, dass das Rohrbogenwerk Erne in Schlins alle 2 Wochen einen Transport nach Finnland durchführte. Ein Gespräch mit unserem ÖFG-Mitglied Otto Erne (vom gleichnamigen Rohrbogenwerk) bzw. mit seinem GF Dr. Bitsche und schon war der Transport der Materialien und Bilder für Paul Renner nach Helsinki organisiert.

 

Die Spesen der Vortragenden oder Referenten wurden von wem auch immer, aber nie von der ÖFG bezahlt, Honorare gab es nie! Wir hatten ja auch nicht das Geld dafür. Es hat jedenfalls immer geklappt. Die Ausstellungen haben wir immer von einer anderen Ausstellungsstadt übernommen bzw. wurden die Kosten von einer Stiftung gesponsert. Die erste Ausnahme in der ÖFG-Geschichte war die letzte Ausstellung: finnland cool 2014, dafür mussten auch etliche Sponsoren gesucht werden.

  

Nicht unerwähnt sollen die vielen Juhannusfeiern bleiben. Dieses Sommerwende-Fest ist eines der wichtigsten Volksfeste in Finnland und Skandinavien. Bis vor drei Jahren war dieses Fest für die Teilnehmer (überwiegend Vorarlberger) eher emotionslos, einfach ein gemütlicher Sommerabend-Treff.

 

Seit die jungen Finninnen für dieses Fest die Regie übernommen haben, erleben wir Vorarlberger, was dieses Fest überhaupt bedeutet und für einen Stellenwert hat: es ist ein Familienfest wie wir es hier nicht kennen! Ich kann Euch nur empfehlen die jährliche Einladung zu diesem Fest anzunehmen und an die Gestade des Bodensees zu kommen, um zu erleben, was an diesem Nachmittag bzw. Abend alles abläuft: die Frauen mit Kindern bringen selbst gemachte Kuchen und finnische Köstlichkeiten für Alle, jeder kann alles probieren; für die Kinder sind Spiele und Wettbewerbe auf dem Programm, es wird gesungen und getanzt, dies alles bis spät in die Nacht hinein.

 

Die damaligen Veranstaltungen der ÖFG-Vorarlberg dienten in erster Linie, Finnland unserer Bevölkerung näher zu bringen. Vor beinahe 40 Jahren war dieses skandinavische Land für uns doch relativ weit entfernt und finnische Staatsbürger gab es in Vorarlberg wenig und die Wenigen, die sich hier aufhielten, konnten wir wegen Datenschutz nicht finden!

 

Viel einfacher verliefen die Gründungen in den Universitätsstädten Wien, Graz und Salzburg. Dort waren finnische Studenten, die dann zum Teil in diesen Städten heirateten oder beruflich Fuß fassen konnten.

 

Für die in Vorarlberg lebenden FinnInnen, habe ich dann im Gegenzug unsere Heimat mit ihren Vorzeigebetrieben bekannt gemacht. Ungefähr 25 Betriebsbesichtigungen und Führungen brachten für alle Teilnehmer immer wieder interessante und neue Einblicke in unsere modernen Vorzeigebetriebe.

 

Ein besonderer Höhepunkt in meiner Präsidentschaft war der Brief von Frau Botschafterin Marjatta Rasi, dass ….s. Beilage

 

Empfänge, anlässlich des finnischen Unabhängigkeitstages am 6. Dezember, habe ich öfters in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Konsul aus einer gegebenen Veranlassung organisiert. 

 

Die ÖFG-Vorarlberg war bis jetzt, trotz eines Konsulats, immer erster Ansprechpartner in finnischen Angelegenheiten im Vorarlberg!!

 

In meinen 37 Präsidenten-Jahren durfte ich vier Konsuln und zehn BoschafterInnen kennenlernen und mit ihnen erfolgreich zusammenarbeiten. Die Entwicklung der ÖFG-Vorarlberg hat in den letzten drei Jahren eine rasante positive Veränderung erfahren. Die Nutzung der sozialen Plattformen wie Facebook, youtube, Twitter u.ä., erlauben eine nie geahnte Möglichkeit von Kontaktaufnahmen und Präsentationen von finnischen Events!

  

Das waren der Punkt und der Moment, wo ich feststellen musste, dass meine Grenzen erreicht sind und ich mit diesen Formen der Kommunikation nicht mehr mit kann und will. Es ist auch, erlauben Sie mir, eine ganze Generation dazwischen, die auch ein Recht hat sich zu entwickeln und ihre Gedanken und Vorstellungen zu realisieren.

 

Heute und besonders jetzt bin ich stolz, dass ich meinem Nachfolger oder Nachfolgerin eine vor Gesundheit strotzende ÖFG übergeben kann. Wir verzeichnen zurzeit in allen Bereichen Rekorde: 65 Mitglieder davon 36 FinnenInnen (also über 50 % finnische Staatsbürger).

 

Es waren schöne, erlebnis- und lehrreiche Jahre in der Verantwortung für die Österreichisch-Finnische Gesellschaft in Vorarlberg. Ich wünsche meinem NachfolgerIn die Freude in dieser Verantwortung, wie ich sie die ganze Zeit verspürt habe. Es ist schon etwas Besonderes für das Zusammenleben von befreundeten Nationen einen Beitrag leisten zu dürfen.

 

Zum Schluss noch eine Empfehlung: sollte zufällig eine Person im Raum sein, die noch nie in Finnland war: holen Sie das schnell nach, es lohnt sich das Urlaubsland für Individualisten und Kunstfreunde zu besuchen!